Die Abwrackprämie 2017

Noch heute schwärmen viele Kunden und Autohäuser von der Abwrackprämie aus dem Jahr 2009. Die Bundesregierung hatte damals den Plan die marode Autowirtschaft etwas in Schwung zu bringen und damit die finanzielle Krise zu lindern. Das führte auch prompt dazu, dass in diesem Jahr mehr Neuzulassungen als je zuvor. Noch nie wurden so viele Autos verkauft und auch die Käufer konnten von einem satten Preisnachlass profitieren. 

Neue Abwrackprämie

Für das Jahr 2017  wird den Autohäusern und Herstellern wieder ein gutes Jahr prognostiziert. Denn auch jetzt gibt es wieder tolle Rabatte, die die Augen der Kunden leuchten lassen. Der Unterschied zum Jahr 2009 ist allerdings, dass die Konzerne diesmal für die Rabatte selbst zuständig sind. Schuld daran sind die zahlreichen Dieselskandale die die Autobauer dazu verpflichten die Stickoxidemissionen zu reduzieren. Der Umwelt zuliebe sollen die Dieselfahrzeuge bis zur Emissionsklasse Euro 4 komplett vom deutschen Markt verschwinden. Euro 5 Fahrzeuge müssen zügig nachgerüstet werden. Dies erfolgt entweder über ein Softwareupdate oder über einen Umbau. Voraussetzung ist hier allerdings die Bereitschaft der Autobesitzer. Bei den Fahrzeugen bis zur Euro Klasse 4 sieht das etwas anders aus. Hier stellt sich die Frage, ob sich der Verkauf oder das Verschrotten für den Käufer lohnt. Welche Prämien oder Rabatte werden in Aussicht gestellt?

Verschrotten oder lieber weiterfahren?

Prämien gibt es haute bei fast allen Autobauern. Diese gelten dann, wenn der Kunde seinen alten Diesel entweder eintauscht oder verschrotten lässt und sich im Gegenzug für ein neues Fahrzeug entscheidet. Zu beachten gilt hier allerdings, dass die Prämien nur auf Neufahrzeuge gewährt werden. Wer sich für eine Tageszulassung oder für eine Händlerzulassung entscheidet, der kann nicht von den neuen Rabatten profitieren. Welches Fahrzeug Sie wo eintauschen ist dabei nicht relevant. Sie können also Ihren alten Toyota problemlos bei Mercedes eintauschen. Zudem gilt auch hier, dass das Altfahrzeug mindestens sechs Monate auch Sie zugelassen sein muss. Bei Smart und Mercedes erhalten Sie eine Prämie von 2.000 Euro plus einen Wertausgleich für Ihr altes Auto wenn dieses verschrottet wird. Meist werden alle Autos bis zur Euronorm 4 verschrottet. Dies gilt allerdings nicht für Hyundai, Daimler und Mazda. Hier werden nur Fahrzeuge bis zur Norm 3 verschrottet. Ab der Euronorm 4 werden die Fahrzeuge in Zahlung genommen. BMW und Toyota nehmen alle Fahrzeuge in Zahlung und verschrotten kein Fahrzeug. 

Das Umweltprogramm

Das Umweltprogramm hat die Aufgabe, die alten Dieselfahrzeuge aus dem Straßenverkehr zu ziehen und dafür neue Dieselfahrzeuge zu verkaufen. Bei BMW ist es aber auch möglich den alten Benziner in Zahlung zu geben und sich dafür einen Neuen zu kaufen. 2.000 Euro zahlt BMW für den Alten Benziner, wenn der Kunde sich für einen Neuwagen entscheidet, der nicht mehr als 130 Gramm CO2 ausstößt. Einen wirklich sauberen Diesel erhalten die Kunden nun seit September 2017 mit der Einführung der Norm Euro 6d. Diese Fahrzeuge halten den Grenzwert nicht nur auf dem Prüfstand, sondern auch auf der Straße ein. 

Elektroautos mit Extraprämien

Extra Prämien gibt es derzeit auch auf Fahrzeuge mit alternativen Antriebsarten. Diese waren bisher aufgrund der hohen Preise recht schwer zu verkaufen. 1.000 Euro Extra-Rabatt sind für ein Erdgasauto möglich. Bei einem Elektroauto können sogar bis zu 11.000 Euro gespart werden. Dies bedeutet einen Rabatt von 32 Prozent auf den Listenpreis. Bei Nissan gibt es für Fahrer alter Diesel Fahrzeuge beim Umstieg auf ein Elektroauto 7.000 Euro Rabatt. Allerdings sollten Sie als Käufer bedenken, dass die Herstelle auch schon vorher Rabatte auf den Kauf von Elektrofahrzeugen gegeben haben und dadurch der zusätzliche Rabatt recht niedrig ausfällt. 

 

20 Prozent Rabatt waren aber auch bei vielen Autohäusern auch schon vor der Einführung der Umweltprämie möglich. Wird die Umweltprämie nun zusätzlich zu den alten Rabatten gewährt oder fallen diese nun einfach weg? Hier gilt es für Sie zu verhandeln. Abhängig ist es aber auch davon, ob der Hersteller sich an den Kosten für die Prämien beteiligt oder ob das Autohaus diese selber tragen muss. Hier kann sich der Vergleich durchaus lohnen, da bei einigen Händlern der Rabat mit der Umweltprämie niedriger ausfiel als der ursprünglich angebotene Rabatt. Ob sich dies für den Käufer also wirklich lohnt ist vom Autohaus und vom Verhandlungsgeschick abhängig. Dies hinterlässt einen faden Beigeschmack.

 

Wann es letztendlich zu den angekündigten Software-Updates kommt steht auch noch in den Sternen. Die Updates der Euro Norm 5 für Dieselfahrzeuge müssen erst einmal vom Kraftfahrt-Bundesamt abgenommen und genehmigt werden. Danach müssen die Hersteller die Adressen der Autokäufer ermitteln und diese über das Update informieren. Das bis Ende 2018 wirklich alle Fahrzeuge das Update erhalten haben ist aus diesen Gründen mehr als fraglich. 

Fazit

Auch wenn die Umweltprämie stark angepriesen wird, halten sich die Rabatte für die Autokäufer teilweise in Grenzen. Hier sollte nicht zu viel erwartet werden und nach wie vor ist das Verhandlungsgeschick der Käufer gefragt.